Richard Branson, Operah Winfrey, … Servant Leaders

„Es ist eine alte Bauernweisheit: Wer ernten will, muss zuerst aussäen. Oder anders gesagt: Wer gibt, wird auch erhalten.

Martin Luther King, Operah Winfrey, Richard Branson oder auch Nelson Mandela, sie alle haben verstanden, was es bedeutet ein Servant Leader, also eine dienende Führungspersönlichkeit zu sein.

Geld ist kein Motivator

Viele wollen zuerst erhalten und erst dann geben. Extreme Züge hat dies in der Bankenwelt oder im Sport angenommen, wo Transfersummen und «goldene Hallos» in Millionenhöhe vergeben werden. Bei einigen Fussballstars an der letzten Weltmeisterschaft war man versucht anzunehmen, dass ihnen für das Engagement in der Nationalmannschaft ihres Landes zu wenig bezahlt wurde. Sang- und klanglos schieden grosse Mannschaften aus. Herzberg hat schon vor vielen Jahren Motivatoren und Hygienefaktoren unterschieden. Geld gehört zu der letztgenannten Kategorie.

Rabatte und Aktionen auch nicht

Wer ausser Rabatten und Aktionen nichts zu bieten hat, hat ein ernsthaftes Problem. Und was Rabatte und Aktionen für Kunden darstellen, sind überhöhte Prämien, Tantiemen und Ähnliches für Mitarbeitende. Diese führen letztlich nicht zu einer echten, intrinsischen Motivation, sie verpuffen, und man will immer mehr davon. Es ist ein bisschen wie mit einer Droge. Es ist nie genug. Was einmal einen Kick gab, eine Befriedigung auslöste, reicht das nächste Mal nicht mehr.

Klar ist, dass sich beides negativ auf den Gewinn eines Unternehmens auswirkt.

Echte Mehrwerte anstatt falschen Anreizen

Es müssen folglich andere als monetäre Anreize gefunden werden, die zu Befriedigung und schliesslich zu Begeisterung führen, ohne dass immer mehr vom Gleichen geliefert werden muss. (…) Es geht darum, echte Mehrwerte zu schaffen und nicht falsche Anreize zu setzen. Kunden und Mitarbeitende sollen nicht an das Unternehmen gebunden sein, sondern sich aus eigenen Stücken dem Unternehmen verbunden fühlen. (Auszug aus meinem Buch „Der Kunde ist dein grösster Fan“).

Service ist, was einem anderen einen Nutzen stiftet

Was die titelerwähnten Personen gemeinsam haben ist, dass sie bewusst oder unbewusst begriffen haben, dass Sie zuerst säen müssen, bevor sie ernten können und ebenfalls, dass das, was wirklich zählt, Service ist. Nämlich der Wille, Gutes zu tun und Nutzen zu stiften. Nutzen für die andern. Denn das ist die eigentliche, einfache Definition von Service: Service ist, was einem anderen einen Nutzen stiftet.

Jeder kann dienen

„Jeder kann grossartig sein, weil jeder dienen kann.“ (Martin Luther King)

Dieses Sprichwort hat auch Operah Winfrey in einer Ansprache an die Studienabgängerinnen einer amerikanischen Universität verwendet und von ihrer eigenen Erkenntnis gesprochen. Auch ihr ging es zum Anfang ihrer Karriere primär darum, bekannt und berühmt zu sein, und sie hat es genossen.

Haltungswechsel beschleunigt Karriere

Irgendwann hat sie jedoch ihr Leben reflektiert und entschieden, nicht mehr einfach TV-Moderatorin zu sein, sondern das Fernsehen als Plattform zu nutzen, um Gutes zu tun, um der Welt zu dienen, um Nutzen zu stiften. Und als sie diesen Haltungswechsel vollzogen hatte, hat sich ihre Karriere erst richtig entwickelt und der Erfolg kam sozusagen von selbst.

Eine Passion fürs Leben

Ziel ist also nicht primär, erfolgreich zu sein, sondern einen Weg zu finden, wie man anderen ehrlich dienen kann. Es muss ein Weg sein, der für einem selbst stimmt, eine Passion fürs Leben, eine Art Bestimmung. Dabei ist es grundsätzlich egal, ob Sie Unternehmer sind, Bäcker, Metzger, Coiffure, kaufmännischer Angestellter oder Manager. Entscheidend ist, ob Sie das, was Sie tun, mit Herzblut machen, ob Sie in Ihrer Aufgabe aufgehen und dadurch anderen einen unverwechselbaren, begeisternden Service bieten. Es ist der Service, der zählt, und die Bedeutung, die Sie in Ihren individuellen Service einbringen. Wer so anderen Nutzen stiftet, wird selbst Erfolg ernten. Operahs Formel lautet: Service + Bedeutung = Erfolg.

Wer sind Sie?

Also, wer sind Sie? Was ist Ihre Vision für Ihr Leben, Ihr Team, Ihr Unternehmen? Wie können Sie mit Ihrem Wissen, Ihren Informationen, Ihrem Geschick, Ihrem Talent, Ihrem Netzwerk und Ihren Erfahrungen anderen Nutzen stiften und gleichzeitig selbst tiefe Befriedigung erlangen?

Erfolgreiche Menschen dienen

Fast alle sehr erfolgreichen Menschen haben sich bewusst oder unbewusst dem Dienen verschrieben und sich zunächst in den Nutzen der Menschheit gestellt. Beispielsweise wollen Larry Page und Sergey Brin (Google) das Wissen dieser Welt allen Menschen zugänglich machen. Ingvar Kamprad (Ikea) wollte Designermöbel für jedermann. Bill Gates (Microsoft) wollte einen Computer auf jedem Schreibtisch, Elon Musk (Tesla) engagiert sich für eine nachhaltige Energiezukunft.

Natürlich kann man damit auch Geld verdienen, sehr viel sogar. Zunächst geht es aber ums Dienen. Mein Grossvater sel., ebenfalls ein sehr erfolgreicher Gartenbau-Unternehmer, hat mir schon als kleinen Jungen beigebracht: “Dienen kommt vor dem Verdienen!”.

Jeder kann helfen, die Welt besser zu machen

Übrigens ist keiner zu klein, ein Service-Leader zu sein. Jeder kann dienen. Mein Appell richtet sich nicht nur an Führungskräfte und Unternehmer, sondern an alle. Jeder kann die Personen, mit denen er in Kontakt kommt, wie Kunden bedienen und so handeln, dass andere davon einen Nutzen haben und vom erlebten Service begeistert sind. Jeder kann beispielsweise auch dafür sorgen, dass die Teamstimmung besser wird, dass Nachbarschaftsprobleme aus der Welt geschafft werden, dass sich die Familiensituation verbessert, oder, oder, oder.

Es geht vor allem wieder darum, andere wahrzunehmen, ihnen zuzuhören, ihre Bedürfnisse zu verstehen und zu respektieren und wieder bedingungslos Hilfe zu leisten. Probieren Sie es aus! Es macht richtig Spass und auch Sie werden erfahren, dass sich der Erfolg mit der Zeit von selbst einstellt.

Wie können Sie helfen, die Welt ein wenig besser zu machen?

Herzliche Grüsse und viel Befriedigung beim Dienen

Ihr Roger Schmid

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