Best practices sind in aller Munde. Doch wer sich „nur“ in der eigenen Branche umschaut, misst sich oft nicht mit den Besten. Und wer dann einfach kopiert, was andere vermeintlich gut oder besser machen, nähert sich dem Durchschnitt an.
Aus Best Practices lernen
Erfolgreich sind die Einzigartigen. Diejenigen, die Branchenstandards in Frage stellen und neue Kunden-Erlebniswelten erschaffen. Ohne easyJet und Ryanair hätten wir vielleicht keine Discount-Flüge, kein Self-Check-In und Baggage-Drop-off. Weil das einfach nicht zum Branchenstandard gehörte.
Oder alle Zirkus würden immer noch dieselben einzelnen Tier- und „Stars-in-der-Manege“-Nummern zeigen, wenn da nicht Cirque du Soleil ein neues Gesamt-Kundenerlebnis inszeniert hätte und ein völlig neues Kundenerlebnis für eine sehr zahlungskräftige und zahlungsbereite Kundschaft erschaffen hätte; sie liessen sich vom Film und vom Theater inspirieren.
Es lohnt sich, sich mit den Branchenstandards auseinanderzusetzen und diese dann bewusst zu hinterfragen. Ein Ansatz, der sich dazu eignet, ist das 4-Action-Modell aus der Blue-Ocean-Strategy.
So werden Sie einzigartig
Folgende Fragen werden gestellt:
- Was sollten wir eliminieren, d.h. ersatzlos streichen?
- Was können wir deutlich unter dem Branchenstandard anbieten?
- Welche Dingen sollten wir deutlich über dem Branchenstandard anbieten?
- Was könnten wir neu erschaffen?
Kreative Fragen stellen
Um auf kreative Ideen zu kommen, können Sie sich Fragen stellen wie:
- Was würde Apple in dieser Situation tun?
- Könnten wir etwas von Starbucks lernen?
- Welche Massnahmen würde Amazon ergreifen?
Wählen Sie Unternehmen, die nachweislich erfolgreich sind und interessante, einzigartige Konzepte verfolgt haben bzw. verfolgen.
Kundenerlebnisse inzenieren wie der Europapark
Gestern war ich im Europapark. Auch die Familie Mack hat eine sehr hohe Kompetenz entwickelt, um Sachen und einmalige Kundenerlebnisse zu inszenieren. Das Kundenerlebnis steht im Mittelpunkt. Hier kann man sich inspirieren lassen, wie beispielsweise Warteräume gestaltet werden könnten.
Natürlich muss das erste Ziel sein, Wartezeiten zu vermeiden. Wenn das allerdings nicht geht, gilt es, die Warteräume möglichst optimal zu gestalten und auch sinnvoll zu nutzen.
Auch an die Kleinen wird gedacht. Ich war fasziniert vom Pissoir, hier gibt’s für jeden die passende Höhe – Familienerlebnis bis in die Toilette (s. Bild) 😉
Viel Erfolg beim kreativen Schaffen!
Roger Schmid