Wie alle, bin auch ich auf neue Kunden angewiesen. Und ebenfalls wie alle kontaktiere ich regelmässig Personen und Unternehmen, die meine Kunden werden könnten. Das Thema „Einzigartigkeit durch Service“ interessiert und ich erhalte sehr oft die Möglichkeit, mich in einem Gespräch persönlich vorzustellen. Selbstverständlich wird auch bei mir nicht aus jedem Erstgespräch ein Vertragsabschluss. Vor den Sommerferien hatten sich einige Opportunitäten ergeben und ich hatte ebenfalls einige Verkaufs-„Pitches“ gewinnen können, Projekte, die nach den Sommerferien hätten gestartet werden sollen.
Das Management kümmert sich ums Tagesgeschäft
Nun, die Situation in vielen Unternehmen scheint momentan so, dass immer wieder Schlüsselpersonen im operativen Tagesgeschäft künden und dann das Management einspringen muss. Die Manager verzögern oder streichen dann oft mangels Zeit zuerst die Projekte, insbesondere Strategie- und Veränderungsprojekte.
In anderen Fällen übernimmt die Informatikabteilung das Ruder und führt ein neues CRM-System ein. „Es stimmt schon, dass wir eine CRM-Strategie benötigen würden. Es ist aber gerade ein ungünstiger Zeitpunkt, denn unsere IT führt gerade ein neues CRM-System ein. Wir sind momentan zu sehr in den Projekt-Workshops und durch das Tagesgeschäft absorbiert.“
taktische und strategische Entwicklungen sind blockiert
Ich verstehe zwar die Dringlichkeit, nur werden hier höchst operative Themen auf die Managementebene gehoben und dadurch taktische und strategische Entwicklungen blockiert, die letztlich das längerfristige Überleben und die Gewinne von morgen sichern sollten. Das Management eilt von Feuerwehrübung zu Feuerwehrübung und Informatik- und Finanzabteilungen treiben die Marktbereiche an.
Die Manager haben dann auch keine Zeit mehr, ihre eigentlichen Aufgaben wahrzunehmen. Nämlich die Zukunft zu gestalten, Mitarbeitende zu inspirieren, Zeit für Mitarbeitende und Kunden zu haben, die Geschehnisse, Prozesse und Strukturen zu hinterfragen und anzupassen, Ergebnisse und Beziehungen wertzuschätzen oder als Vorbild zu wirken.
Konsequenz: Verunsicherung, Demotivation, Kündigungen, Kundenreklamationen
Verunsicherung und Demotivation breiten sich aus. Und aufgrund gegenüber den Budgets fehlender Umsätze und Profite werden Druck und Repressionen ausgeübt. Und man wundert sich dann, dass Mitarbeitende für längere Zeit krankheitsbedingt ausfallen. Es folgen Kündigungen, Kundenreklamationen, usw.
Arbeiten delegieren und terminieren
Manager, die immer wieder selbst operativ eingreifen müssen, vergeben sich zunehmend die Möglichkeiten, Arbeiten zu delegieren oder zu terminieren und dann in aller Ruhe abzuarbeiten. Meist werden die wichtigen, nicht dringenden Aufgaben, wie z.B. die Strategieentwicklung und das Veränderungsmanagement geopfert. Und auch wenn sie rund um die Uhr arbeiten, fehlt irgendwie immer die Zeit. Die Folgen können im wahrsten Sinne des Wortes tödlich sein (Herzinfarkt, Burn-out, Konkurs des Unternehmens).
Wenn Sie nun das Gefühl haben, sich in einer solchen Situation zu befinden, sollten Sie einmal kurz inne halten und Ihre Aufgaben nach dem Eisenhower-Prinzip strukturieren.
Das Eisenhower-Prinzip
Nach dem sogenannten Eisenhower-Prinzip (auch: Eisenhower-Methode, Eisenhower-Matrix) teilt man anstehende Aufgaben vier Quadranten zu, die sich aus der Kombination von Dringlichkeit und Wichtigkeit ergeben. Die wichtigen und dringenden Aufgaben erledigen Sie selbst. Dringende, aber weniger wichtige delegieren Sie an kompetente Mitarbeitende. Wichtige, aber noch nicht dringende Aufgaben terminieren Sie sich für später. Nicht dringende und unwichtige Arbeiten sortieren sie am besten gleich aus. Darum soll sich niemand kümmern.
Am Strategieprozess festhalten
Planen Sie möglichst bald, Ihren Strategieprozess durchzuarbeiten. In wenigen Tagen ist dies möglich und Sie erhalten einen priorisierten Massnahmenkatalog, der es Ihnen erlaubt, sich wieder zu fokussieren und Arbeiten zu delegieren. Beurteilen und planen Sie möglichst alles Facetten: Value Proposition, Kundensegmente, Distribution, Kundenbeziehungen, Einnahmequellen, Schlüsselaktivitäten- und –ressourcen, Partner und Ihre Kostenstruktur.
Massnahmen strukturiert angehen
So werden dann Marketingstrategien zuerst und CRM-Systemeinführungen erst danach in Angriff genommen. Das Business führt und die IT folgt. Stellvertreterregelungen und Nachfolgeplanungen gehören zur Routine und der Ausfall oder Austritt einer Schlüsselperson wird nicht mehr zum Problem für das Unternehmen.
Falls Sie Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Falls Sie Inspiration brachen, finden Sie einiges dazu in meinem Buch „Der Kunde ist dein grösster Fan. Erfolgreich durch Service am Menschen – ein ganzheitlicher Ansatz“
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und genügend Zeit für die wichtigen, nicht dringenden Aufgaben.
Ihr Roger Schmid