Heute habe ich eine Frage an Sie. Letzte Woche war ich an einem Vortrag von IBM. Es ging um ihren Super-Computer „Watson“. Doch weniger spannend fand ich die Ausführungen darüber, was Watson alles besser kann als wir Menschen, sondern die eine Folie dazu, worin sich Computer und Menschen auch morgen noch unterscheiden werden.
Watson – Künstliche Intelligenz von IBM
Zunächst aber einige Worte zu Watson: In Wikipedia können Sie folgendes nachlesen: „Watson ist ein Computerprogramm aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz. Es wurde von IBM entwickelt, um Antworten auf Fragen zu geben, die in digitaler Form in natürlicher Sprache eingegeben werden. (…)
Zur Demonstration seiner Leistungsfähigkeit konkurrierte das Programm in drei vom 14. bis 16. Februar 2011 ausgestrahlten Folgen der Quizsendung Jeopardy! mit zwei menschlichen Gegnern, die in der Show zuvor Rekordsummen gewonnen hatten.“ Watson gewann.
Durch KI Arbeiten automatisieren
Unzählige Arbeiten lassen sich mttels künstlicher Intelligenz (KI) lassen automatisieren. Eine unglaubliche Präzision und Geschwindigkeit erreicht KI insbesondere bei der Auswertung sehr grosser Datenmengen, beim Erkennen von Mustern und beim Bearbeiten umfangreicher und komplexer Suchanfragen.
Während der erste Supercomputer noch Räume füllte, passen sie heute auf einen „normalen“ Computer. Die Jeopardy!-Show von 2011 fand daher noch in den Räumlichkeiten von IBM statt, heute könnte die Show überall auf der Welt durchgeführt werden.
KI insbesondere für repetitive Arbeiten
In diversen Prozessen wird KI heute schon eingesetzt. Insbesondere zur Abwicklung repetitiver Arbeiten. In Contact Centern beispielsweise bei der Beantwortung von schriftlichen Kundenanfragen.
Ich selbst startete mit kleineren ähnlichen Projekten bereits vor gut 15 Jahren. Unterdessen können Computer Sprache erkennen und „selbstständig“ Antworten und Aufgaben ausführen.
Beispielsweise hat sich „Siri“ von Apple rasch entwickelt. Dieser Service ist beim Kauf eines Smartphones „gratis“ dabei. Lizenzierte Software-Lösungen sind schon seit Jahren deutlich mächtiger.
Und die Entwicklung hat erst begonnen: selbstfahrende Fahrzeuge, Krankheitsdiagnosen durch Computer, Roboter und künstliche Intelligenz in der Kinder- und Altenbetreuung, usw.
Angst vor KI
Es ist daher verständlich, dass viele Menschen sich vor der künstlichen Intelligenz fürchten. Sie fragen sich, ob es uns morgen noch bracht und ob sie morgen noch einen Job haben werden.
> 50 % der Jobprofile in wenigen Jahren durch KI ersetzt
Jüngere Studien ergaben, dass mehr als 50 % der heutigen Jobprofile schon in wenigen Jahren nicht mehr existieren.
Auch wenn sich IBM ethische Grundsätze auferlegt wie „Augment human intelligence, rather than replace it“ (Steigerung der menschlichen Intelligence, statt sie zu ersetzen), werden doch repetitive Arbeiten und komplexe Suchfunktionen sowie unzählige Steuerungen künftig durch Maschinen ausgeführt werden.
Mensch – Maschine – Es gibt wichtige Unterschiede
Was unterscheidet uns denn noch von den Maschinen? Wozu braucht es den Menschen?
Die Antwort gab IBM gleich selbst. Maschinen sind besser als wir im Sich-Wissen-aneignen, Wissen zu speichern und auf das Wissen jederzeit zugreifen zu können, Suchen und Finden, Fakten überprüfen, Tendenzen aufzeigen, Differenzen auflösen und sie haben unendliche Kapazitäten.
Menschen haben dagegen Moral, Kreativität, Können mit Konflikten und Widersprüchen umgehen, haben Intuition, Träume, Vorstellungsvermögen, sie können abstrahieren, sie haben Empathie, Menschen können generalisieren und sie haben einen „gesunden Menschenverstand“.
Alle Fähigkeiten, die uns von den Maschinen unterscheiden, werden heute kaum unterrichtet
Als ich diese Aufzählung gesehen hatte, schoss mir ein Gedanke durch den Kopf, besser gesagt eine Frage: „Und was lernen wir in unseren Ausbildungen?
Eigentlich doch all das, worin Computer besser sind und noch besser werden, als wir je sein können.
Alle oben genannten Fähigkeiten, in denen wir den Maschinen überlegen sind, werden im heutigen Schulsystem doch eher unterdrückt und verkümmern, als dass sie ernsthaft gefördert würden.
Müsste da nicht ein massives Umdenken stattfinden? Was denken Sie?
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und viele begeisterte Fans!
Roger Schmid