Der Weihnachtsmann und die digitale Transformation

Der Weihnachtsmann kann die Aufregung vieler Menschen nicht recht nachvollziehen. Bei ihm kommt schon seit jeher alles aus der Cloud. Auch Big Data, also das Sammeln und Auswerten sehr grosser Datenmengen, beherrscht er seit Jahrhunderten.

Wie sonst wäre es möglich, die Wünsche und Bestellungen seiner meist jüngeren Kundschaft rechtzeitig zu erfahren oder „predictive“ vorauszusehen?

Aus Daten wird Wissen

Sein Vorteil ist, dass die jüngere Generation, die „digital natives“ viel offener mit ihren Daten und Informationen umgehen.

Sie posten und teilen auf Facebook, Instagram, Pinterest sowie über Twitter und weitere soziale Netzwerke mehr oder weniger ihr ganzes Leben (Zugegeben es gibt auch Ausnahmen).

Diese Daten nutzt der Weihnachtsmann, um Interessen und Bedürfnisse abzuleiten. So kann er seine eigene Produktion besser steuern, seine Lager bewirtschaften und rechtzeitig notwendige Beschaffungen auslösen.

Auch Algorithmen können sich irren

Laufend feilt er an der Optimierung seiner Algorithmen. Denn gewisse Schlüsse, die er aus seinen Analysen zieht, sind teilweise noch falsch. So war es beispielsweisse inkorrekt davon auszugehen, dass auch mein Sohn an Inlineskates und Hockeystock interessiert wäre, nur weil sämtliche Kinder in unserer Strasse, in seinem Alter andauernd Hockey spielen. Individualität geht halt dennoch vor.

Nun, der Weihnachtsmann glaubt an die neuen Technologien und Geschäftsmodelle und hat im grossen Ganzen auch gute Erfolge erzielt. Er ist auch bereit, die Dienstleistungen Dritter zu nutzen.

Partnerprogramme und neuen Tools nutzen

Längst hat er die Vorzüge vom Amazon Partnerprogramm PRIME kennen und schätzen gelernt und dadurch einen Teil seine Logistikprozesse ausgelagert. Auch die Lieferkette hat er optimiert. Warum sollte er selbst durch Schornsteine klettern, wenn es dazu doch Lieferdrohnen und selbstfahrende Schlitten gibt.

Aktuell prüft er, wie 3D-Drucker sein Geschäftsmodell verändern werden. Dazu nutzt er Szenariotechniken und schaut sich an, wie sich die „Customer Journey“ verändern wird. Der Trend „shared economy“ bereitet ihm momentan noch Kopfzerbrechen. Wird dadurch seine Dienstleistung obsolet? Bricht hier etwa ein Markt weg?

Kontinuierliche Verbesserung und agile Entwicklung

Laufend werden Prozesse und Produkte analysiert und optimiert. Dazu hat er sich in Lean Management, Kanban, SAFe und weiteren modernen Managementansätzen schlau gemacht und diese für seine Bedürfnisse angepasst. Er hat dadurch bedeutend an Flexibilität und Agilität gewonnen. Was auch notwendig ist in diesen sehr dynamischen Zeiten. Selbst für einen Weihnachtsmann.

Omichannel-Management

Selbstverständlich bietet der Weihnachtsmann die freie Kanalwahl an. Bestellungen werden nach wie vor per Papier-Wunschzettel, E-Mail, Telefon, über das Internet oder auch über die Weihnachtsmann-App angenommen und auch über seine „preferred distribution partners“. Bestellungen mittels QR-Code sind bereits seit längerem völlig normal. Aktuell macht er einen Test mit Virtual und Augmented Reality.

Ach, wären wir doch alle so aufgeschlossen und gut organisiert wie der Weihnachtsmann!

Frohe Weihnachten und alles Gute im 2017

Ihr Roger Schmid

PS. Noch kein Weihnachtsgeschenk? Wie wär’s mit meinem Buch?

Klicken Sie hier um einen Kommentar zu hinterlassen.