WAS ICH AUS EINEM TRAUM ÜBER PROBLEMLÖSUNG GELERNT HABE
Träume haben die einzigartige Fähigkeit, tiefe Einsichten und Lektionen zu offenbaren, die über die Grenzen unserer wachen Realität hinausgehen.
Erst kürzlich hatte ich einen Traum, in dem wir eine Familienfeier in meinem Elternhaus veranstalteten, bei der Angehörige, Bekannte und Freunde zusammenkamen. Inmitten der Feierlichkeiten tauchte ein zunächst scheinbar triviales Problem auf, das mir jedoch eine sehr wichtige Lektion vor Augen führte. Welche Lektion das genau ist und was auch Sie daraus lernen können, erfahren Sie hier:
MEIN TRAUM VOM WACKELNDEN STUHL
Wie bereits erwähnt, spielte sich der Traum auf einer Familienfeier bei meinen Eltern zu Hause ab, als ich etwa zehn oder zwölf Jahre alt war. Im Wohnzimmer hatten meine Eltern verschiedene Tische und Stühle sorgfältig zu einer grossen Tischrunde arrangiert und nach einem köstlichen Aperitif im Stehen liessen wir uns mit Freunden und Familie für die Feierlichkeiten nieder.
Im Laufe der Feier bemerkte ich, dass der Stuhl meines Onkels wackelte, was ihm sichtlich zu schaffen machte. Sofort überkam mich der Wunsch, ihm zu helfen und ich erinnerte mich daran, dass wir irgendwo im Haus Filzunterlagen hatten, die wir normalerweise an den Stuhlbeinen befestigten, um den kostbaren Parkettboden vor Kratzern zu schützen.
Bei meiner Suche nach den Filzen begann ich mit dem für mich am logischsten erscheinenden logischen Ausgangspunkt – der Küchenschublade, in der meine Eltern oft solche nützlichen Dinge aufbewahrten. Zu meiner Enttäuschung war meine Suche dort allerdings ergebnislos, denn die Filzstopper waren nicht aufzufinden. Unbeirrt wandte ich mich dann der Kommode im Flur zu, in der Hoffnung, dort vielleicht die Filze zu finden – jedoch fand ich nur anderweitige Gegenstände, die vielleicht zum Basteln oder Reparieren anderer Dinge perfekt geeignet waren. Die Filzstopper, die ich so dringend brauchte, um meinem Onkel auszuhelfen, waren aber nach wie vor nicht auffindbar.
Dennoch gab mein junges Ich in dem Traum natürlich nicht nach: Entschlossen setzte ich meine Suche in der Garage fort, wo mein Vater sein Autowerkzeug aufbewahrte. Obwohl es mir unwahrscheinlich erschien, hoffte ich, dass die Filzstopper doch irgendwo zwischen den Autozubehörteilen versteckt sein könnten. Leider ergab auch meine Suche in der Garage nicht das Ergebnis, das ich mir erhoffte.
Ein wenig entmutigt und leicht frustriert machte ich mich im Anschluss auf den Weg in den Keller, aber auch hier waren meine Bemühungen enttäuschenderweise vergeblich: keine Filze, weit und breit. So machte ich mich also wieder auf den Weg in Richtung der Festlichkeiten.
DIE MORAL VON DER GESCHICHT‘
Als ich in dem Traum nun mit leeren Händen zum Tisch zurückkehrte, konnte ich allerdings feststellen, dass meinem Onkel in der Zwischenzeit ein anderer Stuhl angeboten worden war. Meine unermüdliche Suche nach der, für mich zunächst einzig wahren Lösung, erübrigte sich. Diese Enthüllung diente als entscheidender Moment, der die Moral des Traums auflöste: Durch die Fixierung auf nur eine bestimmte Lösung war ich blind für andere mögliche Optionen, die praktisch direkt vor meiner Nase lagen und vielleicht sogar leichter verfügbar und effektiver für die Problemlösung gewesen wären.
Die Botschaft des Traums ist natürlich auch weit über dieses fiktive Szenario hinaus von Bedeutung. Auch in unserem echten Leben kommt es häufig vor, dass wir potenzielle Lösungen übersehen, weil wir zu sehr auf einen bestimmten Ansatz fixiert sind. Diese Einschränkung kann sich in verschiedenen Bereichen manifestieren, zum Beispiel in persönlichen Beziehungen, kreativen Unternehmungen, aber auch bei beruflichen Herausforderungen.
Hier sind einige Strategien, die Ihnen dabei helfen können, diese kognitive Voreingenommenheit zu überwinden und alternative Möglichkeiten in Betracht zu ziehen oder innovative Lösungen zu finden:
- Seien Sie aufgeschlossen und flexibel: Machen Sie sich die Überzeugung zu eigen, dass es für jedes Problem mehrere gültige Lösungen gibt. Stellen Sie Ihre vorgefassten Meinungen infrage und seien Sie offen für andere Perspektiven und Ansätze.
- Setzen Sie auf kreative Problemlösungstechniken: Probieren Sie bei komplexeren Problemen Methoden wie Brainstorming oder Mind Mapping aus. Solche Techniken regen Sie dazu an, über den Tellerrand hinauszuschauen, sich von Fixierungen zu lösen und neue Lösungswege zu erkunden.
- Üben Sie sich in Achtsamkeit und Selbstreflexion: Treten Sie einen Schritt zurück vom aktuellen Problem und reflektieren Sie Ihre Gedankengänge. Durch die Förderung der Selbstwahrnehmung wird es Ihnen leichter fallen, neue Perspektiven und alternative Lösungen zu erkennen.
- Haben Sie keine Angst, Fehler zu machen oder mehrere Versuche zu brauchen: Machen Sie sich bewusst, dass die Suche nach der richtigen Lösung oft mit Trial-and-Error verbunden ist. Seien Sie bereit zu experimentieren, zu iterieren und Ihren Ansatz anzupassen. Manchmal ergeben sich die effektivsten Lösungen aus unerwarteten Wegen oder unerforschten Gebieten.
- Stellen Sie Annahmen infrage: Erkennen Sie, dass unsere festen Vorstellungen und Annahmen unser Urteilsvermögen beeinträchtigen können. Hinterfragen Sie die Gültigkeit Ihrer Überzeugungen und ziehen Sie alternative Standpunkte in Betracht. Indem Sie Ihre eigenen Annahmen infrage stellen, öffnen Sie sich für neue Möglichkeiten.
- Suchen Sie auch externen Input: Suchen Sie aktiv nach verschiedenen Perspektiven von anderen. Beteiligen Sie sich an Diskussionen mit Menschen, die andere Hintergründe, Erfahrungen und Fachkenntnisse haben. Der Kontakt mit neuen Ideen kann uns helfen, unsere blinden Flecken zu überwinden und Lösungen in Betracht zu ziehen, die wir sonst vielleicht übersehen hätten.
FAZIT
In unserem alltäglichen Leben stossen wir häufig auf Probleme oder Herausforderungen, die kreatives Denken und Problemlösungsfähigkeiten erfordern – die Tendenz, sich auf eine einzige Lösung zu fixieren, kann uns jedoch blind machen für alternative Möglichkeiten, die vielleicht direkt vor uns liegen.
Meine Traumerfahrung lehrte mich diese wichtige Lektion und hoffentlich konnten auch Sie die ein oder andere Erkenntnis davontragen, um sich bei der Problemlösung vom singulären Denken zu distanzieren und stattdessen den Reichtum an Möglichkeiten und Ideen, die uns umgeben, zu nutzen.
Erinnern Sie sich an eine Situation – oder vielleicht auch einen Traum -, in der Sie sich so sehr auf eine Lösungsoption versteift haben, sodass Sie eine effizientere Lösung übersehen haben, obwohl Sie direkt vor Ihnen lag? Ich würde mich sehr gerne darüber mit Ihnen austauschen!
Mit lieben Grüssen, Ihr Roger Schmid, „the black elephant“!
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