Um Ihnen das Thema näher zu bringen, will ich Ihnen zunächst eine kurze Geschichte erzählen.
Im Alter von 12 Jahren habe ich mit dem Schlagzeugspiel begonnen. Ich war extrem motiviert und habe fast täglich geübt. Denn vorgängig musste ich Blockflöte lernen, wie es sich zu dieser Zeit gehörte, und ich durfte auch nicht gleich mit dem Drumset starten, sondern ging zunächst in den Tambourenunterricht. Ich hatte einmal pro Woche ans Konservatorium für Musik Unterricht, was ganz OK war.
Ich wollte aber besser werden
Nach sechs Jahren hatte ich jedoch das Gefühl, dass ich mich verändern müsste. Das was ich im Unterricht lernte, war nicht das, was ich mir sonst anhörte und was ich spielen wollte. Und irgendwie hatte ich das Gefühl, nicht mehr weiterzukommen. Ich habe mich folglich umgehört und zu einem jungen Schlagzeuglehrer gewechselt.
Was ich dann erlebte war schockierend und frustrierend zugleich
Er schaute sich meine Sitzposition, meine Schlägerhaltung und meine Technik an und teilte mir mit, dass ich meine Bewegungsabläufe verändern müsste um weiterzukommen. Ich war geschockt und ziemlich frustriert. Ich hatte mir über all die Jahre eine falsche, ineffektive Technik angeeignet.
Zurück auf Feld eins
Es fühlte sich an wie Leiterli-Spiel. Denn ich spielte relativ gut und war in diversen Formationen und Bands ganz erfolgreich aktiv. Nun wurde ich aber sozusagen auf Feld 1 zurückgesetzt und musste erneut an den essentiellen Grundlagen arbeiten. Was sich früher locker anfühlte, war plötzlich wieder ganz schwer und anstrengend. Aber ich wusste, damit ich weiterkomme, muss ich diesen Effort leisten. Und bereits nach wenigen Monaten, war ich wieder auf demselben Stand wie vorher. Aber ich merkte, dass ich nun deutliches Potenzial nach oben hatte und die bisherigen Grenzen überwinden kann oder teilweise bereits überwunden hatte.
Coronakrise und Effizienzsteigerung
Vor etwa einer Woche hatte ich einen kurzen Mail-Austausch zu einem anderen Blogartikel mit einem meiner Leser. In diesem Zusammenhang habe ich ihn ebenfalls gefragt, wie er auf meinen Artikel gestossen sei. Er gab mir zur Antwort, dass er nach den Stichworten „Coronakrise“ und „Effizienz steigern“ gesucht hatte. Mein Artikel war auf Platz 2. Weiter teilte er mir mit, dass seiner Meinung nach „die Effizienzsteigerung (eher kurzfristig realisierbar) nebst der Innovation (eher mittelfristig) die vermutlich zwei wichtigsten Themen sind, die Unternehmen gerade beschäftigen, um durch die Krise zu kommen.“
Achtung: Nicht effizient das Falsche tun!
Diese Zeilen wirkten bei mir nach und motivierten mich, diesen Blogartikel zu schreiben
Damit Sie innovieren und effizienter werden können, müssen Sie zunächst sicherstellen, dass Sie auch effektiv sind. Ich teile die Meinung meines Lesers, dass innovieren und effizienter zu werden, wichtige Themen sind, um die Krise erfolgreich zu bewältigen. Damit die Energie jedoch nicht verpufft, müssen Sie zunächst sicherstellen, dass Sie Ihre über die Jahre aufgebaute Ineffektivität loswerden.
1. Das Richtige tun (Effektivität). 2. Es richtig tun (Effizienz).
Die Fokussierung und Spezialisierung ist ein entscheidender Faktor bei diesen Überlegungen. Die erfolgreichsten Unternehmen (vergangene und heutige) hatten bzw. haben alle eine klare Vision oder Mission. Simon Simek nennt es das „Why“. Das Warum einer Unternehmensexistenz oder anders gesagt, die Antwort auf die Frage: „Wofür sind Sie zuständig?“ Es ist nicht die Frage, was Sie tun, sondern die Frage nach der Wirkung, die Sie erzielen, nach dem Nutzen, den Sie stiften.
Das WARUM einiger Unternehmen
„Thinking different“ ist das Why von Apple, „Designmöbel für jedermann“ das Warum von Ikea. „Das Ziel von Google ist es, die Informationen der Welt zu organisieren und für alle zu jeder Zeit zugänglich und nutzbar zu machen.“ „Freude am Fahren“ ist der Antrieb von BMW. Derjenige von Tesla ist „Die Beschleunigung des Übergangs zu nachhaltiger Energie.“ (Es geht also um mehr als um Elektrofahrzeuge). Mein eigener Ansporn mit The Black Elephant ist es, den Service auf dieser Welt zu verbessern. Mein Ziel ist es, Tausende für begeisternden Service am Kunden zu inspirieren, zu begeistern und sie zum Handeln zu aktivieren.
Warum – nicht wie oder was
Keiner sagt, was oder wie er es tut, sondern warum er es macht. Apple sagt indirekt, wenn du anders sein willst, dann nutze meine Computer, Smartphones und Plattformen. BMW verkauft Ihnen Fahrzeuge, um Freue am Fahren zu erlangen. Tesla baut zunächst Elektrofahrzeuge, um ihr grösseres Ziel zu erreichen. Und was Google alles unternimmt, um sämtliche Informationen dieser Welt verfügbar zu machen, ist gleichermassen beeindruckend wie manchmal auch beängstigend. Ich selbst unterstütze mit Beratungen, Coachings, Seminaren und trete als Speaker und EnterTrainer auf oder schreibe Blogartikel um Kundenbegeisterung zu steigern.
Wenn Sie also gestärkt aus der Coronakrise herausgehen wollen, dann klären Sie zunächst Ihr WARUM. D.h. stellen Sie zuerst sicher, dass Sie das Richtige tun. Danach innovieren Sie Ihr Geschäftsmodell, Ihre Geschäftsarchitektur (Prozesse, Strukturen, Systeme) und trimmen Ihr Unternehmen auf Effizienz. Sie können so Leerläufe, Unsinn oder auch vermeidbare Geschäftsfälle detektieren und eliminieren. Sie werden ebenfalls rasch feststellen, wo Ihre Teamzusammensetzung nicht passt.
Unser Hirn unterscheidet beim Lernen nicht zwischen richtig oder falsch. Und auch viele Organisationen machen dies nicht. Sie können hoch effizient das Falsche tun, was mein Eingangsbeispiel aus dem Schlagzeugspiel aufzeigen sollte. Sie werden vielleicht anfangs besser, Sie werden allerdings an Grenzen stossen, die Sie am Weiterkommen hindern werden. Die dann einzuleitenden Veränderungen sind oft mühsam und schmerzhaft.
Nutzen Sie die Chancen der aktuellen Veränderungen, um von Anfang an (oder wieder) das Richtige richtig zu tun.
Viel Erfolg dabei und viel Spass beim Begeistern Ihrer Kunden, Mitarbeitenden und Geschäftspartner!
Ihr „black elephant“, Roger Schmid